Der erste Tag mit George (Kapitel 4)

Am Morgen darauf standen Anne, Richard und Julius sehr früh auf, da sie dachten dass George schon früh aufgestanden sei.                                              

Als sie runter kamen war George noch nicht wach.                                                 

Nein, sie lag in ihrem Bett und wollte mal so richtig ausschlafen, da sie die letzten Tage immer so früh aufgestanden war und wusste, dass es nichts nutzen würde früh aufzustehen und zu versuchen abzuhauen.                                            

Tante Fanny erklärte Anne, Richard und Julius: „George will bestimmt mal länger schlafen. Sie ist ja die letzten Tage immer so früh aufgestanden.“                    

„Schade, aber wir verstehen es.“, sagte Julius.                                                          

„Wo ist denn Onkel Quentin, Tante Fanny?“, fragte Richard.                                    

„Er ist zu einem Freund gegangen und will dort den ganzen Tag bleiben.“, antwortete sie.

Dann frühstückten die vier.   

Erst um neun stand George auf. Sie frühstückte noch etwas schlaff. Dann aber mit der Zeit wurde sie putzmunter. George wollte gerade wieder nach draußen verschwinden, da hielt Fanny sie im Treppenhaus zurück. 

„Fräulein! Du bleibst schön hier und unternimmst was mit deinen Gästen!“, sagte Fanny zu ihrer Tochter.  

Dann rief sie laut, sodass es die drei Geschwister es hören konnten: „Das ist aber schön, George, dass du mit deinen Gästen zum Reiterhof fahren willst. Was sagst du, wenn die drei nicht reiten können, bringt ein Reitlehrer es ihnen bei. Das ist aber eine gute Idee. Na dann mach dich mal fertig, George.“ 

„Hä!“, murrte George entrüstet. 

„Du tust es! Du kennst deinen Vater.“, sagte Fanny jetzt wieder leise zu George.

„Das hat sich bestimmt nicht George ausgedacht.“, flüsterte Richard zu seinen Geschwistern, die nickten. Als George dann murrend und schlecht gelaunt mit ihnen aufbrach, wurde ihre Vermutung bestätigt.       
„Wo ist denn der Reiterhof?“, fragte Anne. 

„In der Nähe der Küste am Rand des Felsenwalds.“, antwortete George grimmig.

„Felsenwald. Das hört sich ja gruselig an.“, sagte Anne. 

„Gruselig?! Gruselig finde ich nur unser Tempo!“, sagte George gelangweilt.               

„Ich kann nicht schneller!“, sagte Anne entrüstet.   

„Wir sehen uns dann am Reiterhof. Fahrt einfach weiter geradeaus.“, rief George und raste los. Lucky und Tim folgten ihr.                                                               

„Das denkst ja auch nur du!“, rief auch Julius und raste hinterher.                           

Am Ende gewann George das Rennen, weil sie Julius ausgetrickst hatte. Julius lag im Sand und fluchte laut irgendetwas Unverständliches.                                      

George hingegen fuhr im großen Abstand zu den Geschwistern weiter. Anne, Richard und Julius folgten ihr so gut es ging.
„Hi, Harry.“, begrüßte George Harry. 

„Hallo.“, sagten die drei Geschwister etwas unsicher und schüchtern.

„Hallo.“, begrüßte auch Harry sie und fügte hinzu „Seid ihr Freunde von George?“

„Nein! Sie sind ein Besuch meiner Eltern!“, mischte sich George trotzig ins Gespräch ein und ärgerte  sich über Harry.

Wie kann Harry nur ihre Autorität in Frage stellen, dachte sie mürrisch.                 

„Du kannst Lisa, Max und Blacky holen und für mich Sammy.“, sagte George, nun noch schlechter gelaunt als zuvor.

„Geht klar, Herr George!“, sagte Harry unterworfen zu George, um ihre gute Laune wenigstens ein bisschen herzustellen und machte sich auf den Weg. George lächelte ihm hinter her. Sie war geschmeichelt.

„George, warum hat … Harry… dich Herr George genannt?“, fragte Anne George.

„Man ist doch klar Anne. Sie will ein Junge sein!“, sagte Richard genervt.                

„Äh …, ja stimmt.“, sagte Anne schnell um ihren Fehler wieder gut zu machen.                  

Da kam zum Glück Harry mit vier Pferden, einer davon war ein Fuchs, einer ein Schecke, einer ein Rappe und einer ein hellbrauner mit Blesse und weißer Mähne. George lief sogleich zu dem hellbraunen Haflinger und nahm ihn Harry ab.                

Das muss also Sammy sein, dachte Anne.                                                               

George ging zu einem der Balken und band Sammy daran fest. Harry tat es ihr nach und band die anderen Pferde ebenfalls an.                                                    

George sagte ihm noch „Holst du bitte Herr Blech?“                                                  

„Ja, okay.“, sagte er. Dann ging er davon.                                                                   

Als der Lehrer Herr Blech kam teilte er den Geschwistern die Pferde zu „Sooo, mal überlegen. Anne, du reitest Lisa, sie ist ganz nett und brav.“, dabei zeigte er auf den Fuchs, „Richard, du reitest Max, er ist auch ganz brav und nett. Du musst aber etwas vorsichtiger sein.“, er zeigte auf den Schecken „Und du Julius, du reitest Blacky. Blacky ist zwar nett, aber noch etwas jünger und störrischer, bei ihm musst du in den Ecken aufpassen und vorsichtig treiben.“, dabei zeigte er auf den Rappen.

Dann wandte er sich an George „Du hast mal wieder die richtigen Pferde genannt.“

„Kenn die eben.“, antwortete sie trotzig und ging zu Sammy.
Dann half er Anne, Richard und Julius beim Putzen, trenzen und satteln. Danach zeigte er ihnen wie man sich die Steigbügel einstellt.                                            

George putzte Sammy abwesend, sattelte und trenzte ihn aber nicht.                  

Richard wunderte sich darüber und fragte George „Warum sattelst und trenzt du nicht dein Pferd, George?“                                                                                  

„Ich reite nach euch. Ihr besetzt den Platz, wenn Herr Blech euch das reiten beibringt.“, sagte sie zu Richard.                                                                              

„Als erstes werde ich euch erklären wie man reitet und was man alles bedenken muss und so. Danach kommen wir zum praktischen. In Ordnung?“ fragte Herr Blech die drei.

Die nickten.

Dann sagte er zu George „Was tust du währenddessen? Du könntest Harry im Stall helfen.“ 

George nickte und lief dann schnell in den Stall. Sie würde alles tun um nicht bei den Geschwistern sein zu müssen.  

Herr Blech fing an und erklärte ihnen eine halbe Stunde lang alles und dann ging‘s los.                                                                                                                  

Anne, Richard und Julius holten aufgeregt ihre Pferde. Herr Blech lief voran und die anderen folgten ihm.                                                                                          

Dann zeigte er auf einen weiteren Balken neben dem Platz und sagte „Dort, Richard und Julius, bindet ihr eure Pferde an, ja. Anne du kommst gleich mit auf den Platz. Ich möchte mit dir beginnen.“ 

Anne, Richard und Julius taten wie ihnen gesagt wurde. Herr Blech band Lisa an einem langen Strick fest. Anne wusste jetzt dass dieser Strick „Longe“ heißt. Dann half er Anne auf Lisas Rücken.

Anne fing an zu reiten, immer im Kreis. Herr Blech erklärte ihr was sie jetzt machen sollte und was sie falsch machte. Nach einer halben Stunde war Richard dran und nahm sein Pferd und danach Julius mit Blacky. Zum Schluss bewertete Herr Blech was er gut fand und was nicht.

Zum Beispiel, dass Anne die beste Haltung hatte und Julius mit Blacky ganz gut klar gekommen war.

Danach sagte er zu ihnen „Ihr wart super. Und die Pferde auch. Ihr habt euch eine Pause verdient. Was haltet ihr davon, wenn ihr eure Pferde absattelt, ab trenzt und noch mal putzt. Ihr dürft ihnen auch ein paar Leckerlis geben. Ich muss stattdessen im Stall helfen. George wird gleich zu euch kommen.“

Er gab ihnen ein paar Leckerlis und ging in den Stall.  

Nach drei Minuten kam George aus dem Stall, in Begleitung von Harry und drei weiteren Jungen.

„Ben, Lukas, Luis und Harry, kommt mit zum Platz.“, sagte George.

Zusammen mit den Jungs und George gingen auch die Geschwister zum Platz. Sie waren neugierig was George vorhatte.

„Ihr bleibt draußen, wenn ihr nicht mithelft.“, befahl George den Geschwistern. Die vier Kinder gingen ohne die Geschwister auf den Platz zu den Stangen und Ständern die unter einem Dach gelagert waren. Zusammen bauten sie einen Hindernisparkur auf. Der bestand aus einem Oxa, einem Kreuz, einem niedrigen und einem hohen Steilsprung sowie einer Kombination aus einem Kavaletti und einem Kreuz. 

George und die drei Jungs gingen vom Platz.  

George lief zu Sammy und die Jungs verschwanden wieder im Stall.

„Wenn du nichts dagegen hast würden wir dir gerne zusehen?“, fragte Julius George. 

„Hm, okay ihr dürft zugucken, aber nur wenn ihr leise seid.  Ich will nämlich Springreiten.“, antwortete diese.

Lucky und Tim bellten zustimmend, sie waren die ganze Zeit ruhig gewesen in der Nähe der Pferde im Stall und freuten sich darauf George endlich zusehen zu dürfen.

George sattelte und trenzte Sammy, setzte sich ihren Helm auf und stieg dann auf. 

Anne, Richard und Julius waren gespannt darauf wie gut George wohl ritt. 

Ganz in Ruhe ritt George auf den Platz und ritt Sammy zwei Schrittrunden, zwei Trabrunden und einem Galoppzirkel warm.

Dann blieb sie gleich im Galopp und ritt auf dem zweiten Hufschlag auf das Kreuz zu. Schnell ging sie in den leichten Sitz und übersprang das Hindernis. Als nächstes wechselte sie durch die ganze Bahn und übersprang den niedrigen Steilsprung. Danach ritt sie einen Zirkel und übersprang den Oxa. Sie ritt die ganze Bahn und ging auf der langen Seite auf dem zweiten Hufschlag und überquerte die Kombination. Zum Schluss wechselte sie wieder durch die Länge der Bahn und sprang über den hohen Steilsprung, ritt zwei Galoppsprünge und übersprang nochmal den Oxa. Sie parierte durch in den Trab und dann in den Schritt. George ließ Sammy am langen Zügel noch drei Runden Schritt gehen und stieg danach ab. Sie verließ mit ihm den Platz.
Anne, Richard und Julius fielen fast die Augen aus, vor staunen. Sie bewunderten Georges Sitz und Haltung, und auch die anmutige Gestalt des Pferdes.

Sie fanden auch das George und Sammy sehr gut zusammen passten.

Wie schön und elegant sah es für sie aus als George mit Sammy die Hindernisse übersprang.  

George machte keinen einzigen Fehler. Das erstaunte die Kinder noch mehr. 

Außerdem waren sie froh, dass Georges Laune sich gebessert hatte, während sie ritt. Man sah ihr an, dass es ihr großen Spaß machte.

Als George fertig war, wünschten sich Anne, Richard und Julius nur noch eins. Nämlich genauso reiten können wie George!   

„Na, wie war ich?“, fragte George die drei, nachdem sie Sammy wieder angebunden hatte. 

„Wunderbar!“, sagte Julius bewundernd.

„Einfach genial!“, pflichtete Richard ihm bei und Anne sagte „Einfach schön, es war so bezaubernd und elegant.“

„Oh…“, sagte George geschmeichelt und wurde rot.  

Lucky und Tim bellten zu den Kommentaren der drei Kinder zustimmend. Sie fanden George immer schön und elegant, egal wo und wie.

Dann ging George Sammy noch ab trenzen, absatteln und abduschen. 

Sammy hatte ganz nasses Fell und es entspannte ihn sehr, das kühle Wasser. Danach trocknete sie Sammys Fell und gab ihn ein paar Leckerlis, die er gefräßig auffraß. Er schnupperte an Georges Jacke und fing sogar an, an ihr zu knabbern. Da fingen die vier Kinder an zu lachen.

George hörte aber schnell auf und setzte wieder ihren grimmigen Gesichtsausdruck auf. Sie brachten ihre Pferde noch auf die Koppel und fingen dann endlich an zu Mittag zu essen.

George setzte sich und fing an zu essen. Die drei Geschwister fingen an sie auszufragen.

„Hattest du wirklich die Idee, zum Reiterhof zu fahren?“ 

„Nein! Ganz bestimmt nicht! Aber meine Mutter ist immer so!“, antwortete George wütend.  

Zum Glück beruhigte sich George wieder, als sie sah wie Tim und Lucky sich um einen großen Brotkrümel stritten. Sie beruhigte sich immer wenn ihre Hunde oder auch ihr Pferd sich lustig oder sonst wie verhielten. 

George erzählte den Geschwistern noch etwas über Sammy, als diese fragten. Z.B. das er erst drei Jahre alt war, jünger als Julius Pferd. Oder das sie Sammy von dem Besitzer des Reiterhofs geschenkt bekommen hatte, weil keiner ihn reiten konnte.

Harry hatte es Mittlerweile von George gelernt, damit er Sammy immer einreiten konnte. 

George erzählte noch einiges über Sammy und andere Sachen. Dann viel ihr auf einmal wieder ein, wem sie dass alles erzählte. 

Und Schwupps, war sie wieder stumm und hatte ihr murrendes Gesicht wieder aufgesetzt.
Am Nachmittag dann ging alles wieder von vorne los: Pferde putzen, trenzen und satteln. Diesmal erlaubte Herr Blech den Geschwistern sogar ohne Longe zu reiten und dafür in der Abteilung. Die drei waren traurig, verstanden aber warum sie noch nicht galoppieren durften, sie mussten es erst mal an der Longe üben.

Es wurde ein schöner Nachmittag und am Abend fielen alle, außer George, müde ins Bett.

Fanny war froh, dass George etwas mit ihren Gästen unternommen hatte. Zwar hatte sie nicht viel Spaß gehabt, aber Fanny dachte dass es sich noch legen würde. Dass sie nicht gleich Freundschaft geschlossen hatten verstand Fanny ja, aber George musterte ihren Besuch, die drei Geschwister, immer noch so wie Eindringlinge und sah immer noch spöttisch und murrend drein. Dass beunruhigte Fanny, schließlich aber schlief auch sie ein.

George dachte auch noch ein bisschen nach. Nach einer halben Stunde konnten ihre Augen nicht mehr und sie schlief ein.

Onkel Quentin kam erst spät nach Hause. Er machte sich schnell Bettfertig und schlief sofort ein.

© by George28

Ich hab hier mal Georges Parkur aufgemalt

Georges Parkur (raufklicken und es ist größer dargestellt)
Georges Parkur (raufklicken und es ist größer dargestellt)
Kommentare: 5 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Kai (Dienstag, 05 März 2013 18:06)

    @George28: ich freu mich auf den rest :)

  • #2

    George (Montag, 07 Oktober 2013 21:07)

    Ich mich auch!!!
    Kann einer von euch reiten?
    Ich kann es schon.

  • #3

    George28 (Montag, 07 Oktober 2013 21:14)

    Ja, ich ;) Deshalb konnte ich das eigentlich ganz gut beschreiben, oder???

  • #4

    Timmy (Sonntag, 03 November 2013 16:30)

    Ich reite auch manchmal, deshalb habe ich deine Beschreibung gut verstanden.
    Aber ein nicht-Reiter fragt sich bestimmt was das heißen soll.

  • #5

    Leonie (Samstag, 21 Juni 2014 12:06)

    Ich reite seit 5 Jahren umd habe eine Reitbeteiligung.