George in Schwierigkeiten (Kapitel 13)

George wartete bis die drei Geschwister sich so weit entfernt hatten, dass sie George nicht mehr sahen. Dann ging George vorsichtig zu dem Haus, wo der Mann eingesperrt von Tim bewacht wurde. 

George öffnete vorsichtig die Tür und lauschte. Dann ging sie vorsichtig weiter. Plötzlich hörte sie ein leises Geräusch. Es hörte sich an wie ein Klicken, was entstand wenn eine Tür ins Schloss fällt. 

„Hä?“, murmelte George verdutzt.

Leise öffnete sie die Tür hinter der das Geräusch hergekommen war. Sie sah einen ganz gewöhnlichen Raum. Ihr erschien nichts ungewöhnlich, so wollte sie weiter suchen. Doch Lucky stupste sie an. George drehte sich um und sah Tim auf dem Teppich kratzen. George ging zurück und versuchte, den Teppich zu verschieben, aber es ging nicht. Dann erblickte sie einen Griff, verborgen im Teppich. Vor Staunen weitete sich ihr Blick. 

„Eine Falltür.“, flüsterte sie leise. Sie öffnete die Tür und stieg vorsichtig die Treppe hinunter, die in den Stein gemeißelt war. 

„Bestimmt ein geheimer Schmugglerweg. Mein Vater hat mal von so was erzählt.“, erklärte sie sich selbst. 

Sie ging vorsichtig durch den unterirdischen Gang, der mit Lampen versehen war. Das Licht flackerte ununterbrochen. 

„Nein, Lucky! Nicht vorrennen. Er könnte dich schnappen.“, sagte sie erschrocken als Lucky sich ein wenig von ihr entfernte.

Leise ging sie weiter. Da hörte sie auf einmal ein leises Fluchen.

„Da ist er.“, meinte sie flüsternd zu ihren Hunden.

Die wollten gerade bellend zustimmen, da zeigte George ihnen sie sollen leise sein. So bellten sie also nicht. George folgte unerschrocken dem Unbekannten. Wenn der Weg sich ab und zu gabelte, machte George sich keine Gedanken. Sie folgte einfach dem Mann, der zu wissen schien wo es hinging.  

Plötzlich blieb ihr Fuß an einem Stein hängen. Sie zog ihn mit Gewalt raus. Doch das hätte sie nicht machen sollen, denn der Stein rollte knirschend weg. Erschrocken blieben die drei, dicht an die Wände gedrängt stehen. George beobachtete vorsichtig wie der Mann sich umdrehte und sich umsah. Er sah anscheinend nichts und ging weiter. George dicht auf den Fersen. 

Bald kam der Mann an eine Sackgasse. Zumindest dachte George es auf dem ersten Blick. Der Mann stemmte sich an die Decke und tatsächlich, dort war eine weitere Falltür versteckt. Der Mann verschwand nun ganz aus dem Gang und schloss die Falltür.  

George trat währenddessen näher. Sie wollte gerade die Falltür öffnen, da wurde sie schon von der anderen Seite geöffnet. George erschrak. Der Unbekannte packte sie an den Armen und zog sie rauf.

„Hab ich‘s mir doch gedacht.“, sagte er grinsend zu George, die jetzt oben auf der Falltür saß. 

„Das einer der Lümmel da unten auf die Idee kommt mich zu bewachen. Aber so leicht lass ich mich nicht schlagen, mein Junge.“, meinte er. „Wenn ich mich nicht Irre, bist doch du der, der den Schatz entdeckt hat?“, fragte er.

„Wie können sie es wagen uns zu beobachten!“, schrie George ihn wütend an.

Tim und Lucky hatten mitbekommen, dass der Mann nicht zu den Freunden Georges gehörte und rannten wieder zurück.


Anne, Richard und Julius saßen währenddessen oben an den Klippen und warteten auf die Polizei.

„Warum wollte George nicht mitkommen? Keine Lust ist nur eine faule Ausrede von ihr.“, grübelte Richard.

„Ich hab auch keine Ahnung.“, meinte Julius. 

„Ist euch aufgefallen, dass George, Tim und Lucky nicht mehr da unten sind. Ich kann sie nämlich nicht sehen.“, unterbrach Anne die Jungen. 

Diese blickten jetzt auch nach unten und suchten George. Aber sie fanden weder George noch Tim und Lucky. 

„Komisch. Sie wollte doch Wache halten.“, wunderte sich Julius.

Da hörten sie Autoreifen auf der Straße knirschen. Sofort sprangen die drei Kinder auf. Es waren die Polizisten.

„Da sind sie ja endlich.“, freute sich Richard.

„Tut mir leid Kinder. Aber es ging nicht schneller.“, meinte der eine Polizist verlegen und stellte sich vor „Ich bin Oberwachtmeister Dietrich.“  

„Guten Tag Sir.“, sagte Julius freundlich. 

Oberwachtmeister Dietrich lachte. 

„Na ja. Dann zeigt uns mal euren Dieb und euren Schatz.“, sagte er.

„Gut. Dann folgen sie uns. Passen sie aber auf. Es geht steil abwärts.“, sagte Julius jetzt grinsend.  

Stolpernd und rutschend passierten die Polizisten den Steilhang durch das Gestrüpp. Die Kinder hingegen kamen ganz gut, ohne rutschen nach unten.

„Puh. War das anstrengend!“, keuchte der Polizist Dietrich. 

„Sind wohl nicht geübt.“, meinte Richard frech und fing sich einen Tritt von Julius ein. 

„Wir haben nun mal selten solche Einsätze.“, erklärte dieser. „Aber gut. Zeigt uns mal das Haus in dem ihr den Kerl festhaltet.“

„Klar.“, stimmten die Kinder ihm zu.

„George müsste hier irgendwo auf uns warten.“, sagte Julius.

„Die Tochter des Kirrins?“, fragte einer. Julius nickte.   

„Dachte sie hätte keine Freunde.“, murmelte Polizist Dietrich. 

„Wir haben es irgendwie geschafft. Und jetzt sind wir Freunde.“, erklärte Richard. 

So ging die Versammlung zu dem Haus, wo der Mann eingesperrt war.

„Ich kann George nirgends sehen.“, meinte Anne.  

„Komisch, ich auch nicht.“, sagte Richard.  

„Vielleicht streunt sie hier irgendwo rum. Wir können uns den Typen ja mal ansehen.“, meinte einer der Polizisten. 

Die anderen stimmten ihm zu und gingen auf die Tür zu. Als Oberwachtmeister Dietrich die Klinke runter drückte öffnete sich die Tür. 

„Warum ist sie denn nicht abgeschlossen?“, fragte er entsetzt. 

„Wir hatten Tim hiervor postiert.“, erklärte Anne. „Georges zweiten Hund. Aber momentmal. George ist doch nicht so blöd Tim mitzunehmen wenn sie hier spazieren geht, oder?“  

„Stimmt. George hätte dann wenigstens Lucky hier hingesetzt. Daraus kann man schließen, dass…“, folgerte Julius.

„… dass sie im Haus ist. Aber warum? Der Dieb ist doch drinnen. Oder nicht?“, beendete ein Polizist den Satz. 

„Dann ist ihr was passiert. Oh nein.“, stellte Anne erschrocken fest. 

„Theodor, du und ein paar der Männer warten hier draußen und passen auf.“, gab der Oberwachtmeister Anweisung. 

Der Rest der Polizisten und die Kinder wollten erst mal das Haus durchsuchen. Aber niemand fand George, weder sie noch den Dieb. So trafen sie sich in einem der Räume. Plötzlich hörte Anne ein klägliches Winseln.

„Hört ihr das?“, fragte sie. Alle lauschten. 

„Ja.“, stimmten sie ihr zu.

„Das sind Tim und Lucky!“, entfuhr es Richard.

Schnell rannten sie in das Zimmer wo der geheime Gang versteckt war. Julius zog den Teppich beiseite und entdeckte die Falltür. 

„Eine Falltür.“, sagte ein Polizist.


Der Unbekannte zerrte George währenddessen weiter in den Raum. 

„Siehst du Bartels. Selbst dieser kleine Knabe ist schlauer als du. Er hat den Schatz gefunden.“, sagte er triumphierend zu seinem Partner.

Bartels? Er ist also auch hier, dachte George, diese beiden Heinis haben uns tatsächlich beobachtet. George blickte mürrisch drein. Ihr gefiel es hier in der schaurigen Höhle nicht. Wären doch bloß Tim und Lucky hier, dachte sie verzweifelt. Der Unbekannte zerrte sie soweit in den dunklen Höhlenraum, sodass sie endlich Bartels sah.

„Trottel. Das ist ‘nen Mädchen.“, sagte Bartels spöttisch.

„Niemals. Das ist ein Junge. Kurze Haare, gut trainiert und Jungensachen an.“, erklärte der wiederrum. 

„Nee. Das ist ein Mädchen, das sich als Junge verkleidet. Nicht wahr Georgina?“, erwiderte Bartels.

George blieb stumm. 

„Antworte! Georgina, du bist doch ein artiges Mädchen und schlau, wie man sieht, dazu. Da müsstest du wissen was wir tun, wenn uns jemand in die Quere kommt.“, sagte wieder Bartels.

So nickte George mürrisch. Sie mochte Bartels nicht, er war ihr unsympathisch und ein widerlicher Kerl.  

„Echt? ‘nen Mädchen. Oh Mann. Die muss aber ‘nen Knall haben.“, stellte der Unbekannte verblüfft fest.

George trat ihm wütend ans Schienbein.

„Ich hab keinen Knall. Wendern du!“, schrie sie ihn böse an.

„Au. Blödes Gör!“, schrie er zurück. 

Er packte sie und schleppte sie in eine angrenzende Höhle, obwohl sie sich heftig wehrte.

„Hier wirst de ‘nen bisschen spielen dürfen.“, sagte er triumphiert und verschloss den Eingang mit einem großen Stein, den er davor rollte.

Es war nun dunkel in der Höhle. George blieb sitzen. Sie sah nicht mal ihre Hand vor Augen und so beschloss sie einfach zu warten.

Anne, Richard und Julius müssten doch merken wenn ich fehle. Dann werden sie das Haus durchsuchen und hoffentlich Tim und Lucky finden, die sie dann hierher führen, dachte sie.


Die drei Kinder und die Polizisten waren währenddessen in den geheimen Gang geklettert. Dort wurden sie von Tim und Lucky begrüßt. Tim rannte voraus und Lucky hinterher. Die Versammlung verstand und lief ebenfalls hinterher.

„Das heißt also, George hat sich mal wieder in Schwierigkeiten gebracht.“, folgerte Julius.

„Warum sie nicht einfach warten kann?“, meinte Richard.

Anne antwortete ihm „Sie vertraut uns nicht genug. Vielleicht hatte sie auch in dem Moment einfach vergessen das wir Freunde sind und mal wieder einen ihrer Alleingänge unternommen.“

„Ja, schon. Aber kommt, hier zweigt der Gang sich. Welchen nehmen wir?“, fragte Julius. 

Aber kaum hatte er den Gedanken ausgesprochen, liefen Tim und Lucky in den linken. Sie hatten sich den Weg genau eingeprägt. Sie prägten sich jeden Weg ein, den sie liefen.

„Die Hunde weisen uns den Weg. Also los, hinterher.“, sagte Polizist Dietrich und lief auch schon los.

Die anderen ebenfalls. Die Gruppe folgte den Hunden bis zu der sogenannten Sackgasse. 

„Hier geht’s nicht weiter.“, meinte einer der Polizisten. Richard sah sich genau um und entdeckte die zweite Falltür. 

„Da. Da geht’s weiter.“, sagte er und deutete auf die Tür.


Der Unbekannte Mann besprach mit Bartels derweilen wie es weiterging.

„Am besten lassen wir das Mädchen da drinnen eingesperrt und hauen ab. Oder?“, fragte der Unbekannte.

„Ja, nicht schlecht. Aber ich schlage vor du tauchst erst mal unter und ich verstecke den Schatz.“, meinte Bartels.

„Gut abgemacht. Ich verstecke mich bei einem Kumpel, ja.“ 

„Geht klar. Wenn ich den Schatz versteckt hab und die Polizei bei mir auftauchen sollte, erzähle ich einfach dass die Kinder sich das nur ausgedacht haben. Aber hörst du das? Das ist ein Winseln. Bestimmt die Köter von dem Gör. Schnell. Lass uns abzischen.“, antwortete Bartels und schien in Eile.

Jetzt hörte auch George das Winseln. Ja, es waren Tim und Lucky. In der Höhle neben ihrem Gefängnis war es jetzt still. 

Die beiden Ganoven waren abgehauen. 

George hörte ein merkwürdiges Kratzen. Einer der Polizisten machte sich gerade daran zu schaffen die Falltür zu öffnen. Er stoß sie auf. Julius kletterte als erstes hinauf und besah sich die Höhle. Die anderen folgten ihm. 

„Julius? Bist du das? Hier, hier bin ich. Helft mir.“, rief George als sie Julius Stimme vernahm.

„George? Ich komme. Wir helfen dir. Oberwachtmeister Dietrich. Wir müssen den Felsen beiseiteschieben.“, sagte Julius. 

Zwei der Polizisten schafften es den Felsen zu bewegen. 

George trat, froh über die Rettung, aus ihrem Gefängnis.  

„Danke.“, sagte sie und schmuste mit Tim und Lucky. Die erfreut an ihr hochsprangen.  

„Wo ist denn euer Dieb?“, fragte Oberwachtmeister Dietrich.

„Oh. Genau. Die sind abgehauen. Ich weiß aber nicht wie und wohin. Der Dieb will untertauchen und Bartels will den Schatz verstecken. Dann will er so tun als hätten wir uns alles nur ausgedacht.“, berichtete George schnell.

„Gut. Dann werden wir Professor Bartels mal einen Besuch abstatten. Ihr Kinder geht ab nach Hause.“, sagte Oberwachtmeister Dietrich.

Die Polizisten machten sich auf den Weg und die Kinder auch. Dabei unterhielten sie sich. 

„George, warum bist du alleine losgegangen?“, fragte Anne.

„Ich hatte ein ungutes Gefühl und wollte mich erst mal vergewissern. Dann ging alles so schnell und ich konnte den Mann ja nicht einfach abhauen lassen oder?“, erklärte George trotzig. 

„Aber du hättest uns doch Bescheid sagen können, von deiner Vermutung, meine ich.“, erwiderte Richard.

„Es ist ja jetzt zu spät dafür, oder?“, meinte George leicht genervt. „Werdet ihr mir eigentlich helfen, den Schatz zu finden?“, fragte George. 

„Klar. Wir haben noch ein paar Tage Ferien und da haben wir genug Zeit dafür.“, sagte Julius und George freute sich. 

Sie gingen nach Hause und dort wartete eine böse Überraschung auf sie.

© by George28

Kommentare: 7 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Linn (Mittwoch, 20 März 2013 17:38)

    echt der hammer! so toll das kapitel..=D
    hast du sehr gut beschrieben wo george als mädchen erkannt wird!

  • #2

    Emma (Mittwoch, 20 März 2013 19:10)

    Du machst das Ende immer so spannend!
    Ich freue mich schon so auf den nächsten Teil =)
    Ich mag die Stelle wo Julius und die anderen George retten :)
    Mach weiter so!

  • #3

    Hannes (Mittwoch, 20 März 2013 19:12)

    Ja, die Stelle wo George als Mädel erkannt wird ist echt gut und lustig!
    Du schreibst voll gut, hast tolle Ideen!

  • #4

    George28 (Mittwoch, 20 März 2013 21:14)

    Danke, ich veruch morgen das nächste hochzuladen. =)

  • #5

    Wickie (Sonntag, 22 Juni 2014 15:19)

    George kannst du gut beschreiben. : )

  • #6

    Wickie (Sonntag, 22 Juni 2014 15:20)

    weiter so! ; )

  • #7

    Wickie (Sonntag, 22 Juni 2014 15:21)

    Ich finde die Geschichte richtig gut!: )